- Artikel-Nr.: MP1008
- ISBN: 978-3-944442-66-2
- Erscheinungsjahr: 2017
- AutorIn: Ulrike Schneeberg
Leseprobe: Monster zähmen (PDF)
Sind die Monster von Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen furchteinflößender als die Monster anderer Menschen? Nein. Aber ihre Stimmen sind lauter als die ihrer Artgenossen. Sie sagen: „Als Geisteswissenschaflterin kann dich in der freien Wirtschaft niemand gebrauchen.“ Und: „Deine Aussichten auf einen erfüllenden Job sind düster, düster, düster. Die einzigen Jobs, an die du rankommen kannst, sind entweder befristet oder grottig bezahlt. Meistens beides.“ Und: „Hättest du mal lieber was Nützliches studiert.“
Diese Stimmen sind real. Sie begegnen uns in den Medien, im Freundes- und Familienkreis, und am lautesten in uns selbst. Zumindest bei mir war das so. Deswegen habe ich mich auf die Suche gemacht nach Menschen, die wie ich geistes- oder sozialwissenschaftliche Fächer studiert haben, die aber bereits mit beiden Beinen fest in der Arbeitswelt stehen. Unter ihnen befinden sich eine mehrfach ausgezeichnete Sozialunternehmerin, ein Gründer und Chef einer High-Tech-Firma, eine Sales- und Projektmanagerin bei Philips, ein Marken- und Designsemiotiker, eine buddhistische Sekretärin und Buchhalterin, ein Fahrradlogistiker in einem Startup, und natürlich die üblichen Verdächtigen: ein Schriftsteller und Slam Poet, ein Quereinsteigerlehrer, eine Kommunikationsberaterin, ein Unternehmensberater, eine Verlagslektorin, eine Journalistin, und andere mehr.
Diese Arbeitswelt entpuppte sich als sehr viel bunter und aussichtsreicher, als ich es für möglich gehalten hätte.
Ich habe diesen Menschen Fragen gestellt:
Warum arbeitest du genau das und nichts anderes?
Wie bist du dahin gekommen?
Verdienst du damit genug Geld?
Bist du glücklich mit deiner Arbeit?
Was waren deine größten Schwierigkeiten?
Ihre Erfahrungen halfen mir, meine eigenen Monster zu zähmen. Sie bescherten mir auch eine Reihe an Erkenntnissen.
- Orientierungslosigkeit, Erfolgsdruck, und andere unangenehme Zustände sind sehr verbreitet unter Berufseinsteiger*innen. (Hurra, ich bin nicht allein!)
- Diese unangenehmen Zustände gehen leider nicht weg, wenn man sie ignoriert. (Mist, was nun?)
- Genau diese unangenehmen Zustände kann ich nutzen, um kleine Tests und Übungen zu bauen, die mir ein zielgerichtetes und planvolles Handeln auf dem Weg zum Beruf ermöglichen. (Ah, ich bin also nicht hilflos der bösen geisteswissenschaftlerfeindlichen Welt ausgeliefert!)
Monster zähmen ist ein Buch, das dazu einlädt, auf Entdeckungsreise zu gehen. In elf Kapiteln kommen 25 Menschen immer wieder zu Wort. Sie reden über Geld, Schwierigkeiten, Kinder, Unternehmergeist, und Motivation. Die eigentliche Reise beginnt allerdings erst mit den vorgeschlagenen Übungen, die jedes Kapitel vertiefen und Wurzeln im Leben der Leser*innen schlagen sollen.
„Einfach den eigenen Weg gehen, hört sich so leicht an. Das Buch zeigt auf, wie es gehen kann. Der Stress wird weniger, stattdessen kommt die Experimentierfreude. Die Autorin vermittelt eine Atmosphäre, die Lust darauf macht, das Projekt Jobsuche anzugehen.“ Ulrike Hartmann auf studieren.de
„Man merkt, hier hat sich jemand vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen gründlich Gedanken zum Thema Berufsfindung und Berufsentwicklung gemacht. Das Buch empfiehlt sich für jeden der/die sich beruflich neu- oder umorientieren will, nicht nur für Geisteswissenschaftler/innen.“ Suzanne M auf amazon.de